Der Traum vom 14. DFB-Pokalfinale ist für den 1. FFC Frankfurt geplatzt: Im Halbfinale unterlag das Team von Colin Bell dem langjährigen Rivalen 1. FFC Turbine Potsdam mit 1:2 und musste damit die erste Niederlage überhaupt in einem Pokal-Halbfinale hinnehmen. Vor 1.620 Zuschauern im Stadion am Brentanobad konnte auch der späte Anschlusstreffer von Verónica Boquete das Ausscheiden nicht mehr verhindern. Damit kommt es am 1. Mai 2015 im Finale zum Duell zwischen Potsdam und dem VfL Wolfsburg, der sich mit 4:2 nach Verlängerung gegen den SC Freiburg durchsetzte.
Intensiver Beginn ohne Tore
Die Partie begann verhalten, nahm aber nach einer Viertelstunde Fahrt auf. Die erste große Chance hatte Simone Laudehr per Kopf nach einer Ecke von Dzsenifer Marozsán (15.), ehe sie Potsdams Torhüterin Fei Wang mit einem Rechtsschuss prüfte (19.). Frankfurt drängte auf die Führung: Celia Sasic setzte einen Schuss ans Außennetz (21.), wenig später verfehlte ihr 16-Meter-Schuss knapp das Ziel (33.).
Auch Potsdam kam zu ersten Gelegenheiten: Genoveva Anonma setzte einen Kopfball nur knapp über den Rasen (28.), und Tabea Kemme zwang FFC-Torhüterin Anne-Kathrine Kremer mit einem wuchtigen Freistoß zu einer Parade (37.). Kurz darauf fiel die Führung für Potsdam: Ein abgefälschter 20-Meter-Schuss von Asano Nagasato ließ Kremer keine Chance (43.). Begleitet von einem plötzlichen Graupelschauer verabschiedeten sich die Teams in die Halbzeitpause.
Potsdam eiskalt – Frankfurt rennt vergeblich an
Der FFC startete druckvoll in die zweite Hälfte: Kerstin Garefrekes (47.) und Peggy Kuznik (50.) vergaben per Kopf aussichtsreiche Möglichkeiten. Doch dann schlug Potsdam eiskalt zu: Eine schnelle Passkombination vollendete Genoveva Anonma aus kurzer Distanz zum 2:0 (57.).
Frankfurt war nun gefordert, doch Celia Sasic vergab die beste Chance zum Anschluss, als sie in einer Eins-gegen-eins-Situation an Fei Wang scheiterte (64.). Danach fehlte dem FFC die letzte Überzeugung, während Potsdam geschickt verteidigte und kaum noch Chancen zuließ.
Erst in der 88. Minute keimte noch einmal Hoffnung auf: Verónica Boquete traf aus kurzer Distanz zum 1:2, doch mehr war nicht drin. Nach fast vier Minuten Nachspielzeit besiegelte Schiedsrichterin Christina Biehl das Frankfurter Pokal-Aus.
Fokus auf Bundesliga und Champions League
Damit bleibt dem entthronten Titelverteidiger nur noch die Chance, in der Bundesliga und Champions League seine Saisonziele zu erreichen. Für die deutschen Nationalspielerinnen geht es nun zunächst zur Nationalmannschaft, bevor der FFC am 12. April 2015 gegen Bayer 04 Leverkusen wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze sammeln will.
So spielte der FFC:
Kremer, Müller-Prießen (82. Ando), Schmidt (60. Islacker), Kuznik, Boquete Giadans, Marozsán, Laudehr, Garefrekes, Crnogorcevic, Fishlock, Sasic
Turbine Potsdam:
Wang, Elsig, Wesely, Kemme, Frausing-Pedersen, Cramer (90. Zietz), Wälti, Kulis (61. Evans), Bremer (88. Andanova), Anonma, Nagasato
Tore:
0:1 Nagasato (43.), 0:2 Añonma (55.), 1:2 Boquete Giadans (86.)
Schiedsrichterin:
Christina Biehl (Siesbach)
Zuschauer:
1.620