Champions League Achtelfinale [H]

Königsklasse als Mogelpackung

Der 1. FFC Frankfurt hat nach dem 5:0 gegen ASD Torres das Viertelfinale der Champions League fast erreicht, aber die Begleitumstände wirken verstörend

Mit einer souveränen Vorstellung hat sich der 1. FFC Frankfurt eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel im Achtelfinale der UEFA Women’s Champions League verschafft. Beim 5:0 (5:0) gegen den italienischen Vizemeister ASD Torres Femminile spielte der FFC seine Klasse konsequent aus – auch wenn der Gegner kaum Gegenwehr bot.

Klassenunterschied von Beginn an deutlich

Schon früh war zu erkennen, dass sich der deutsche Vizemeister gegen die finanziell und personell geschwächten Gäste keine Blöße geben würde. Celia Sasic eröffnete den Torreigen mit einem Kopfball in der 8. Minute, ehe Kerstin Garefrekes mit einem Schlenzer nachlegte (14.). Es folgten ein Kopfballtor von Verónica Boquete (20.), ein technisch feiner Abschluss erneut von Sasic (31.) sowie ein sicher verwandelter Strafstoß durch Simone Laudehr kurz vor der Pause (45.).

Spiel auf ein Tor – und trotzdem wachsam

Frankfurt dominierte die Partie nach Belieben, doch das Team blieb konzentriert. Dzsenifer Marozsán zog im Mittelfeld die Fäden, und auch Simone Laudehr spürte schon früh die klare Überlegenheit: „Nach zehn Minuten wusste ich, dass wir zu 90 Prozent überlegen sind.“ Selbst die Schiedsrichterin zeigte Fingerspitzengefühl: Nach einer Notbremse der Gäste-Torhüterin Mimma Fazio gegen Svenja Huth blieb es bei Gelb – wohl wissend, dass keine Ersatztorhüterin auf der Bank saß.

Bell bleibt vorsichtig – trotz Komplimenten

Während Torres-Coach Mario Silvetti dem FFC bereits zum Viertelfinale gratulierte und ein Weiterkommen für ausgemacht hielt, gab sich Colin Bell betont nüchtern: „Ich nehme nur Glückwünsche zum Sieg, nicht zum Weiterkommen an.“ Ein Statement, das den Fokus auf Professionalität und Demut unterstreicht – trotz des klaren Resultats.

Gemeinsamer Flug, getrennte Ziele

Für den Rückflug auf die Mittelmeerinsel ist dennoch alles vorbereitet: Der FFC-Tross startet am Dienstagvormittag Richtung Sardinien – kurioserweise in derselben Maschine wie das Team von ASD Torres. Das Rückspiel steigt am Mittwoch um 15 Uhr in Alghero. Auch wenn der Viertelfinaleinzug praktisch sicher scheint, bleibt der FFC wachsam – denn im Fußball ist bekanntlich alles möglich.

In der Bundesliga empfängt Frankfurt am Wochenende Bayer 04 Leverkusen – mit breiter Brust und klarem Ziel: auf allen drei Hochzeiten weiter erfolgreich tanzen.

So spielte der FFC:

Preuß, Hendrich, Kuznik, Boquete Giadans, Marozsán, Laudehr, Huth, Garefrekes, Crnogorcevic, Fishlock, Šašic

ASD Torres Calcio:

Fazio, Tona, Esposito, Motta, Piacezzi, Galli, Flaviano, Domenichetti, Giugliano, Marchese, Marujo

Tore: 

1:0 Šašic (7.), 2:0 Garefrekes (15.), 3:0 Boquete Giadans (19.), 4:0 Šašic (31.), 5:0 Laudehr (45., Elfmeter)

Schiedsrichterin: 

Sara Persson (Schweden)

Zuschauer: 

2.320