Mit großen Erwartungen und dem klaren Ziel, in der UEFA Women’s Champions League weit zu kommen, reiste der 1. FFC Frankfurt nach zweijähriger Abwesenheit wieder auf die internationale Bühne – und musste prompt einen herben Dämpfer einstecken. Im Hinspiel der Runde der letzten 32 kamen die Hessinnen beim kasachischen Außenseiter FC BIIK Kazygurt nicht über ein enttäuschendes 2:2 (0:0) hinaus.
Bittersüßer Auftakt – auch kulinarisch
Schon das Abendessen am Vorabend hätte ein Vorzeichen sein können: Kamelmilch, Pferdewurst und Kuhzunge sorgten bei den Frankfurter Verantwortlichen für wenig Begeisterung. Doch der eigentliche bittere Nachgeschmack stellte sich erst auf dem Platz ein.
„Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Beide Gegentore waren vermeidbar. Und wir haben zu viele Chancen liegen gelassen“, ärgerte sich Trainer Colin Bell nach dem Abpfiff. Trotz der Enttäuschung gab sich der Engländer kämpferisch: „Es steht 2:2 zur Halbzeit – das Rückspiel entscheiden wir zu Hause.“
Chancenwucher trifft Abwehrschwächen
Die Favoritenrolle war von Beginn an klar verteilt. Nach fast 15 Stunden Anreise dominierte Frankfurt das Spielgeschehen, ließ aber in der ersten Halbzeit Präzision und Konsequenz vor dem Tor vermissen. Die beste Gelegenheit vergab Kapitänin Kerstin Garefrekes in der 37. Minute.
Kurz nach dem Seitenwechsel dann der Schock: Gulnara Gabelia nutzte eine der wenigen Chancen der Gastgeberinnen eiskalt zum 1:0 (50.). Frankfurt antwortete mit wütenden Angriffen – Verónica Boquete glich in der 66. Minute mit ihrem ersten Pflichtspieltreffer für den FFC aus.
In der Folge spielten die Gäste wie entfesselt und belohnten sich schließlich durch Dzsenifer Marozsán mit dem verdienten 2:1 (85.). Doch statt den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen, ließ man sich in der Nachspielzeit noch einmal überrumpeln – Nikoleta Nikolic traf zum überraschenden 2:2-Endstand.
Aufarbeitung vor dem Rückspiel
Die späte kalte Dusche macht das Rückspiel am kommenden Donnerstag im Stadion am Brentanobad zur Pflichtaufgabe mit Druck: Ein Weiterkommen ins Achtelfinale ist Pflicht für den ambitionierten Bundesligisten. Die lange Rückreise aus der Grenzregion zu Usbekistan dürfte dem Team nicht nur körperlich, sondern auch mental schwer im Magen liegen.
So spielte der FFC:
Kremer – Hendrich, Prießen, Kuznik, Störzel (53. Schmidt) – Groenen, Bartusiak – Garefrekes, Marozsán, Laudehr (90. Van Egmond) – Islacker (90. Linden).
FC Rosengård:
McLeod (13. Lundgren) – Nilsson, Asante, Berglund, Riley – Marta, Schmidt, Gunnarsdottir, Martens (68. Masar) – Enganamouit, Andonova.
Tore:
0:1 Marozsán (71./Handelfmeter)
Schiedsrichterin:
Cristina Darcioman (Rumänien)
Zuschauer:
2.447
Gelbe Karten:
Prießen, Marozsán