Am dritten Spieltag der Frauen-Bundesliga musste der 1. FFC Frankfurt seine erste Niederlage hinnehmen. Im Karl-Liebknecht-Stadion unterlag das Team von Colin Bell einem aggressiven und zweikampfstarken 1. FFC Turbine Potsdam mit 1:2. Matchwinnerin war Asano Nagasato, die mit einem Doppelpack den Potsdamer Sieg sicherte. Frankfurt steigerte sich in der zweiten Hälfte, doch mehr als der Anschlusstreffer von Simone Laudehr gelang nicht.
Potsdam dominiert erste Hälfte – Nagasato trifft vor der Pause
Die Gastgeberinnen setzten den FFC von Beginn an unter Druck und erarbeiteten sich klare Feldvorteile. Frankfurt tat sich schwer, ins Spiel zu finden, und konnte zunächst nur durch Standardsituationen für Gefahr sorgen. Während Dzsenifer Marozsán mit einem Freistoß scheiterte (16.), hatte Potsdam durch Asano Nagasato (14.) und Julia Simic (34.) erste gute Chancen.
Kurz vor der Halbzeit fiel dann der verdiente Führungstreffer für Potsdam: Nagasato zog aus 16 Metern ab und ließ FFC-Torfrau Desirée Schumann keine Chance (41.). Der Gegentreffer zu diesem späten Zeitpunkt war für Frankfurt besonders bitter.
Frankfurt kämpft – doch Nagasato legt nach
Auch nach der Pause blieb Potsdam zunächst spielbestimmend. Simic vergab knapp (50.), doch in der 59. Minute war es erneut Nagasato, die aus der Drehung zum 2:0 traf. Der FFC stand nun vor einer enormen Herausforderung, zeigte aber Moral: Verónica Boquete scheiterte mit einem Distanzschuss nur knapp (70.), ehe Simone Laudehr nach einer unübersichtlichen Szene im Potsdamer Strafraum zum 1:2 verkürzte (79.).
Die Schlussphase wurde dramatisch: Frankfurt warf alles nach vorne, während Potsdam auf Konter lauerte. In den letzten Minuten bebte das Stadion, doch ein erneuter Last-Minute-Treffer wie beim letzten Duell blieb aus. So sicherte sich Turbine Potsdam verdient die drei Punkte und verteidigte die Tabellenführung.
Stimmen zum Spiel
FFC-Trainer Colin Bell: „Der Sieg von Potsdam ist verdient, weil sie bissig und zweikampfstark gespielt haben – genau das, was uns über weite Strecken gefehlt hat. Das 0:1 kurz vor der Pause war besonders ärgerlich. Nach dem zweiten Gegentor hat mein Team Moral gezeigt, aber in der Schlussphase hat uns die Ruhe gefehlt.“
Turbine-Coach Bernd Schröder: „Wir haben gegen ein individuell starkes Team als geschlossene Mannschaft gewonnen. Unser aggressives Pressing hat den Unterschied gemacht.“
FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Niederlagen gegen München und Potsdam sind bitter, aber die Saison ist noch lang. Jetzt gilt es, den Fokus auf das Heimspiel gegen den SC Sand zu richten.“
Für Frankfurt geht es bereits am Mittwoch weiter: Im Stadion am Brentanobad empfängt der FFC um 16:00 Uhr Aufsteiger SC Sand – eine Chance zur schnellen Wiedergutmachung.
So spielte der FFC:
Schumann, Tanaka (65. Fishlock), Kuznik (85. Ando), Boquete Giadans, Marozsán, Laudher, Huth, Garefrekes, Crnogorcevic, Sasic, Islacker
Turbine Potsdam:
Sarholz, Wesely, Kemme, Andonova (81. Rauch), Simic (90. Deines), Cramer (46. Bremer), Wälti, Zietz, Kulis, Anonma, Nagasato
Tore:
1:0 Nagasato (42.), 2:0 Nagasato (59.), 2:1 Laudehr (79.)
Schiedsrichterin:
Marija Kurtes (Düsseldorf)
Zuschauer:
3.260
Gelbe Karten:
Andonova, Cramer, Anonma, Huth, Fishlock