In einem packenden Finale der Allianz Frauen-Bundesliga trennten sich der 1. FFC Frankfurt und der VfL Wolfsburg nach intensiven 90 Minuten 1:1. Der FFC sicherte sich trotz einer engagierten Leistung den dritten Tabellenplatz, verpasste aber die direkte Qualifikation für die Champions League. Der VfL Wolfsburg verlor durch das Unentschieden zwar die Meisterschaft an den FC Bayern München, durfte sich aber über ein Ticket für Europa freuen.
Blitzstart bringt FFC in Führung
Vor der Rekordkulisse von 5.180 Zuschauern im Stadion Frankfurt-Rödelheim legte der 1. FFC Frankfurt von Beginn an den Vorwärtsgang ein. Bereits in der sechsten Minute sorgte Verónica Boquete für die verdiente Führung. Die Spanierin dribbelte sich gekonnt durch die Wolfsburger Abwehrreihen und traf mit einem platzierten Flachschuss ins Netz. Es war erst das vierte Gegentor für den VfL in dieser Saison.
In der Folge zeigte Frankfurt eine konzentrierte Leistung. Die Doppelsechs um Saskia Bartusiak und Simone Laudehr sorgte für Stabilität im Mittelfeld, im Angriff setzte Kerstin Garefrekes immer wieder Akzente. Wolfsburg tat sich schwer, eigene Chancen zu kreieren und blieb nur durch schnelle Konter gefährlich. Die beste Chance der Gäste in der ersten Halbzeit vergab Lena Goeßling nach einer Flanke von Verena Faißt.
Wolfsburg gleicht durch Müller aus
Nach der Pause musste der FFC einen Rückschlag hinnehmen: Kapitänin Saskia Bartusiak blieb verletzt in der Kabine, Kerstin Garefrekes übernahm ihre Position im defensiven Mittelfeld. Dennoch behielten die Gastgeberinnen die Kontrolle. Doch in der 54. Minute nutzte Wolfsburgs Stürmerin Martina Müller einen Fehler in der Frankfurter Abwehr eiskalt aus. Ein zu kurz geratener Rückpass von Kathrin Hendrich landete bei Müller, die den Ausgleich erzielte - ein bitterer Moment für den FFC, der bis dahin das Spiel dominiert hatte.
Das 1:1 brachte Wolfsburg zurück auf einen Champions-League-Platz, und das Spiel wurde offener. Alexandra Popp verpasste in der 59. Minute die Wolfsburger Führung, als sie einen Kopfball knapp über das Tor setzte. Auch FFC-Torhüterin Desirée Schumann verhinderte mit einer Glanzparade gegen Caroline Graham Hansen (66.) einen weiteren Gegentreffer.
Dramatische Schlussphase ohne Sieger
In den Schlussminuten drängten beide Mannschaften auf den Siegtreffer. Die für Frankfurt eingewechselte Kozue Ando verfehlte das Wolfsburger Tor nur knapp (89.). Auf der Gegenseite sorgte Caroline Graham Hansen mit einem Schuss aus spitzem Winkel für Gefahr, verfehlte das Tor aber ebenfalls knapp.
Die größte Chance zum Sieg hatte FFC-Kapitänin Kerstin Garefrekes in der 90. Minute, doch ihr Schuss nach Vorlage von Bianca Schmidt strich knapp am rechten Pfosten vorbei. Kurz darauf war Schluss - das Unentschieden bedeutete für den FFC das Ende der Champions-League-Träume, während Wolfsburg die Titelverteidigung verpasste.
Colin Bell: „Wir haben heute alles gegeben, aber ein individueller Fehler hat uns um den Sieg gebracht. Dennoch bin ich zufrieden mit der Leistung, wir haben Wolfsburg lange Zeit keine Chance gelassen. Jetzt liegt unser Fokus auf dem Champions-League-Finale, wo wir noch Großes erreichen können.“
Ausblick auf das Champions-League-Finale
Trotz des verpassten Saisonziels richtet sich der Blick beim 1. FFC Frankfurt bereits auf den nächsten Saisonhöhepunkt. Am kommenden Donnerstag trifft die Mannschaft im Champions-League-Finale in Berlin auf Paris Saint-Germain. Ein Sieg würde nicht nur den vierten europäischen Titel für den FFC bedeuten, sondern auch die nachträgliche Qualifikation für die Champions League 2015/16 sichern.
Das Saisonfinale bot alles, was ein Fußballspiel braucht - Dramatik, Leidenschaft und am Ende eine gerechte Punkteteilung, die für beide Teams ihre Schattenseiten hatte. Während Wolfsburg die Tabellenführung verlor, verpasste Frankfurt die direkte Qualifikation für Europa.
So spielte der FFC:
Schumann – Garefrekes, Prießen, Kuznik, Hendrich (59. Huth), Crnogorcevic – Bartusiak (46. Schmidt), Laudehr – Marozsán – Sasic, Boquete (72. Ando)
VfL Wolfsburg:
Schult – Blässe, Fischer, Peter, Maritz – Hansen, Goeßling, Bernauer (46. Simic), Faißt (72. Ogimi) – Müller, Popp
Tore:
1:0 Boquete (6.), 1:1 Müller (54.)
Schiedsrichterin:
Daniela Illing (Limbach)
Zuschauer:
5.180
Gelbe Karten:
Hendrich, Sasic – Hansen