15.03.2015 / Frauen-Bundesliga

Holperrasen kein Stolperstein

Der 1. FFC Frankfurt löst seine Auswärtsaufgabe beim Herforder SV souverän und gewinnt mit 5:0

Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga hat der 1. FFC Frankfurt einen wichtigen Schritt im Kampf um die Champions-League-Plätze gemacht. Dank eines souveränen 5:0-Auswärtssieges beim Herforder SV und Punktverlusten der Konkurrenz aus München und Wolfsburg beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze nur noch zwei Punkte. Kerstin Garefrekes und Celia Sasic trafen jeweils doppelt, Mandy Islacker steuerte einen Treffer bei.

Blitzstart in Ostwestfalen

Frankfurt begann auf dem schwer bespielbaren Rasen des Ludwig-Jahn-Stadions druckvoll und setzte bereits in den ersten Minuten Akzente. Nationalspielerin Simone Laudehr sorgte bereits in der vierten Minute für den ersten „Hingucker“, als sie sich gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzte und Kerstin Garefrekes bediente. Doch Herfords Torfrau Friederike Abt war einen Schritt schneller.

Acht Minuten später fiel das erste Tor - allerdings nicht regelkonform. Nach einer Flanke von Jessica Fishlock bugsierte Bianca Schmidt den Ball Richtung Tor, Garefrekes staubte ab, stand aber im Abseits. Herfords Stürmerin Jessica McDonald versuchte es in der zehnten Minute mit einem gefährlichen Schuss, der knapp am rechten Pfosten vorbeistrich.

Sasic und Garefrekes eröffnen den Torreigen

In der 17. Minute fiel dann das längst überfällige 1:0 für Frankfurt: Nach einer flachen Hereingabe von Celia Sasic hatte Kerstin Garefrekes keine Mühe, aus kurzer Distanz zu verwandeln. Nur fünf Minuten später bediente Garefrekes Sasic, die den Ball jedoch über das Tor setzte. Doch Frankfurt ließ sich davon nicht beeindrucken und erhöhte schnell: Nach einem schönen Doppelpass zwischen Dzsenifer Marozsán und Verónica Boquete traf Sasic im Nachschuss zum 2:0 (28.).

Trotz der klaren Überlegenheit ließ der FFC bis zur Pause weitere Chancen ungenutzt. Bianca Schmidt hätte nach Zuspiel von Garefrekes selbst abschließen können, entschied sich aber für einen Pass auf Sasic - ohne Erfolg.

Rasanter Start in die zweite Halbzeit

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte - mit einem dominanten FFC Frankfurt. Bereits in der 49. Minute war es erneut Kapitänin Kerstin Garefrekes, die nach einer Ecke von Dzsenifer Marozsán eine Kopfballvorlage von Peggy Kuznik ins Netz hämmerte und auf 3:0 erhöhte. Nur fünf Minuten später revanchierte sich Garefrekes bei Sasic und bediente ihre Sturmpartnerin, die mit ihrem zweiten Treffer auf 4:0 erhöhte (54.).

Kurz darauf wechselte Trainer Colin Bell Mandy Islacker ein, die sich nur drei Minuten nach ihrer Einwechslung in die Torschützenliste eintrug. Nach einer präzisen Flanke von Garefrekes vollendete Islacker mit einem trockenen Volleyschuss zum 5:0 (64.).

Starke Abwehr und frische Kräfte

Der deutliche Vorsprung gab Frankfurt die Möglichkeit, frische Kräfte zu testen. Laura Störzel feierte ihr Bundesliga-Debüt im FFC-Trikot und zeigte eine solide Leistung. Auch FFC-Torhüterin Desirée Schumann konnte sich auszeichnen, als sie in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Jessica McDonald stark parierte (81.).

Obwohl Frankfurt das Spiel klar dominierte, gab es in den Schlussminuten noch weitere Chancen. Bianca Schmidt zog in der 87. Minute aus 18 Metern ab, verfehlte das Tor aber knapp. In der letzten Aktion des Spiels rettete Herfords Torfrau Friederike Abt noch einmal gegen die freistehende Garefrekes. Doch der 1. FFC Frankfurt hatte seine Favoritenrolle klar bestätigt und mit einer souveränen Leistung den nächsten Dreier eingefahren.

Englische Woche in vollem Gange

Nach diesem klaren Erfolg richtet sich der Blick des 1. FFC Frankfurt auf die kommenden Aufgaben. Bereits am Mittwochabend steht das nächste Bundesliga-Spiel gegen die SGS Essen auf dem Programm, bevor der FFC-Tross am Donnerstag nach England reist, um im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League auf den Bristol Academy WFC zu treffen.

Cheftrainer Colin Bell zeigte sich zufrieden: „Auch wenn wir noch höher hätten gewinnen können, bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden - vor allem angesichts der hohen Belastung. Jetzt gilt es, mit der nötigen mentalen Frische die nächsten Aufgaben anzugehen."

So spielte der FFC:

Schumann – Schmidt, Prießen, Kuznik, Hendrich (67. Störzel), Laudehr – Marozsán (61. Islacker), Fishlock – Boquete – Garefrekes, Sasic (76. Huth)

Herforder SV: 

Abt – Schaaf, Davis, Göllner, Hackmann – Melhado (67. Grove) – Nesse, Lösc h (67. Schulte), Ronzetti, Wu (67. Wermelt) – McDonald

Tore: 

0:1, 0:3 Garefrekes (17., 49.), 0:2, 0:4 Sasic (28., 54.), 0:5 Islacker (64.)

Schiedsrichterin: 

Franziska Haider (Roth)

Zuschauer: 

437