Unbequeme Aufgabe souverän gelöst

Der 1. FFC Frankfurt hat seine Erfolgsserie in der Allianz Frauen-Bundesliga fortgesetzt und mit dem 4:1-Heimsieg gegen den FF USV Jena den dritten Sieg in Folge eingefahren. Vor 1.620 Zuschauern im Stadion am Brentanobad erzielten Jessica Fishlock, Peggy Kuznik, Kapitänin Kerstin Garefrekes und Ana-Maria Crnogorcevic die Treffer für die Gastgeberinnen. Trotz einer kämpferischen Leistung der Gäste aus Thüringen konnte Frankfurt seine Siegesserie fortsetzen.

Frankfurt dominiert, Jena kämpft

Dass der USV Jena kein leichter Gegner werden würde, war schon vor dem Spiel klar, denn in der Hinrunde hatten die Jenaerinnen dem VfL Wolfsburg ein 0:0 abgetrotzt. Dennoch startete der FFC konzentriert in die Partie und hatte bereits nach vier Minuten die erste Chance: Kapitänin Kerstin Garefrekes setzte einen Schuss knapp neben das Tor. Trotz mehr Ballbesitz gelang es den selbstbewussten Gästen immer wieder, sich zu befreien und einzelne Nadelstiche zu setzen.

Vor allem die linke Angriffsseite der Frankfurterinnen sorgte immer wieder für Gefahr, doch der entscheidende Pass fand oft keine Abnehmerin. Erst in der 21. Minute prüfte Jessica Fishlock Jenas Torhüterin Stenia Michel mit einem Distanzschuss, den diese zur Ecke klärte.

Fishlock bricht den Bann

Nach einigen erfolglosen Angriffen fiel in der 37. Minute endlich das erlösende 1:0: Jessica Fishlock zog aus 20 Metern ab und traf mit einem satten Schuss die Unterkante der Latte. Der Ball prallte hinter die Linie und die Schiedsrichterassistentin erkannte den Treffer korrekt an. Nur wenige Minuten später fiel das 2:0: Peggy Kuznik lupfte den Ball nach einem Pass von Verónica Boquete artistisch über die Torhüterin ins Netz (42.). Die Abwehrspielerin gestand später, dass es eigentlich eine Vorlage für Celia Sasic werden sollte - der Treffer war dennoch perfekt.

Garefrekes sorgt per Kopf für die Vorentscheidung

Kurz nach der Halbzeit erhöhte Frankfurt erneut den Druck und kam in der 51. Minute zum 3:0: Kapitänin Kerstin Garefrekes verwandelte eine präzise Freistoßflanke von Dzsenifer Marozsán per Kopf zur vermeintlichen Vorentscheidung. Doch Jena gab sich nicht geschlagen und kam nur vier Minuten später auf kuriose Weise zum Anschlusstreffer: Lara Keller rutschte beim Schussversuch aus, doch der verunglückte Ball wurde zur perfekten Vorlage für Julia Arnold, die zum 1:3 einschob (55.).

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, denn die Gäste waren nicht nur auf Schadensbegrenzung aus. Dadurch ergaben sich für den FFC Räume, die das Team zu schnellen Kontern nutzte.

Crnogorcevic sorgt für die Entscheidung

Die Entscheidung fiel schließlich in der 74. Minute: Die kurz zuvor eingewechselte Ana-Maria Crnogorcevic traf mit einem abgefälschten Distanzschuss zum 4:1 und machte damit alles klar. In den Schlussminuten spielte Frankfurt die Partie souverän herunter und sicherte sich den dritten Dreier im Jahr 2015.

Nationalspielerinnen vor Algarve-Cup

Nach dem erfolgreichen Heimspiel gegen Jena richtet sich der Blick des 1. FFC Frankfurt auf die kommenden internationalen Aufgaben. Am 15. März steht das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Herforder SV auf dem Programm, doch bereits morgen reisen sieben FFC-Nationalspielerinnen zum Algarve Cup nach Portugal. Für Cheftrainer Colin Bell eine zusätzliche Herausforderung, denn die Spielerinnen müssen nach der Länderspielpause schnell wieder in den Vereinsrhythmus finden.

Trainer Bell zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir wollten unbedingt drei Punkte holen, um da zu sein, wenn die Konkurrenz Federn lässt. Jena hat uns mit seiner Aggressivität alles abverlangt, aber wir haben uns gut darauf eingestellt. Dass wir zweimal aus der Distanz getroffen haben, war kein Zufall, sondern Teil unseres Plans. Ärgerlich ist nur, dass wir wieder ohne Gegentor geblieben sind."