Spannender Krimi mit Happyend

Der 1. FFC Frankfurt hat in einem nervenaufreibenden Auswärtsspiel beim SC Sand einen 0:1-Halbzeitrückstand gedreht und am Ende mit 2:1 gewonnen. Kerstin Garefrekes und Marith Prießen sorgten mit ihren späten Treffern für den zweiten Sieg des Bundesliga-Dritten nach der Winterpause. Durch den Erfolg rückte der FFC näher an die Spitzenteams aus Wolfsburg und München heran, die sich torlos trennten.

SC Sand hält dem Druck stand

Die Spielstätte des SC Sand bietet mit Zusatztribünen gerade noch das, was man ein Stadion nennen kann. Doch der enge, holprige Platz und die kämpferische Spielweise der Gastgeberinnen machten dem FFC das Leben schwer. Sand begann kompakt und unterband das gewohnte Kurzpassspiel der Frankfurterinnen wirkungsvoll.

In der Anfangsphase hatte Celia Sasic nach einer Flanke von Kapitänin Kerstin Garefrekes per Kopf die erste Chance, doch Sands Torfrau Maria Korenciova parierte souverän (8.). Auch Dzsenifer Marozsán versuchte es aus der Distanz, doch Korenciova ließ sich nicht überwinden (17.). Auf der Gegenseite zeigte der Außenseiter erste Lebenszeichen, doch Allison Scurichs Kopfball nach einer Ecke von Isabelle Meyer verfehlte das Ziel deutlich (12.).

Außenseiter führt zur Halbzeit

Obwohl der FFC immer mehr Ballbesitz hatte, fehlte es den Gästen an Torgefahr. Die Heimelf nutzte ihre Chance eiskalt: Nach einem Abpraller von Torhüterin Desirée Schumann schob Christine Veth den Ball zum 1:0 für Sand ins Netz (35.). Die Frankfurterinnen drängten auf den schnellen Ausgleich, doch Garefrekes und Sasic scheiterten knapp, so dass es mit dem Rückstand in die Kabinen ging.
 

Schockmoment nach der Pause

Nach der Pause kam Sand gefährlich zurück: Erst vergab Ilaria Mauro in der 48. Minute eine Großchance, als die Latte rettete, dann klärten Schumann und Kuznik zweimal auf der Linie. Statt des möglichen 0:2 hielt der FFC das Spiel offen.

Frankfurt drängte nun auf den Ausgleich und erhöhte den Druck. Ein Schuss von Celia Sasic zwang Korenciova zur Parade (63.), und auch Jessica Fishlock scheiterte an der Torhüterin (65.). Der Ausgleich lag in der Luft und fiel schließlich: Nach Vorlage von Verónica Boquete schob Garefrekes aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (72.).

Prießen rettet Frankfurt

Frankfurt wollte mehr als nur einen Punkt, und dieser Siegeswille wurde belohnt. In der 82. Minute brachte Dzsenifer Marozsán einen Freistoß in den Strafraum, den Marith Prießen per Kopf zum 2:1 für die Gäste verwandelte. Innerhalb von zehn Minuten hatte der FFC das Spiel komplett gedreht.

Sogar das 3:1 war möglich, als Celia Sasic eine weitere Chance vergab und Dzsenifer Marozsán mit einem Distanzschuss an Korenciova scheiterte. Doch am Ende reichte es für einen hart erkämpften Auswärtssieg.

Bell: "Tolles Spiel für die Zuschauer"

FFC-Trainer Colin Bell lobte nach dem Spiel die kämpferische Leistung seiner Mannschaft: „Es war ein tolles Spiel für die Zuschauer mit einer sehr kämpferischen Heimmannschaft und einer überragenden Sander Torfrau. In der ersten Halbzeit war unser Spiel zu langsam und das Gegentor war die Strafe für eine Unachtsamkeit. Nach der Pause haben wir aber zu unserem Spiel gefunden und am Ende verdient gewonnen."