Der 1. FFC Frankfurt hat im ersten Pflichtspiel des Jahres ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Vor 2.580 Zuschauern im Stadion am Brentanobad besiegte der siebenmalige deutsche Meister am 14. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga den 1. FFC Turbine Potsdam klar mit 5:1. Mit dem souveränen Sieg überholten die Frankfurterinnen ihren langjährigen Rivalen in der Tabelle und rückten näher an die Champions-League-Plätze heran.
Verspäteter Anpfiff, aber starkes FFC-Spiel
Die Partie begann mit Verspätung, da der Rasen zwar oberflächlich leicht angetaut, im Untergrund aber noch gefroren war und ein hohes Verletzungsrisiko darstellte. Erst eine halbe Stunde nach dem geplanten Anpfiff gab Schiedsrichterin Moiken Wolk grünes Licht. Für die Gastgeberinnen war das letztlich ein gutes Omen - denn sie legten furios los.
Bereits in der vierten Minute sorgte Celia Sasic für die frühe Führung. Nach einem Foul von Potsdams Johann Elsig verwandelte die Torjägerin sicher vom Elfmeterpunkt. Frankfurt blieb am Drücker und hatte in der 12. Minute die nächste Großchance, als Dzsenifer Marozsán Potsdams Torfrau Fei Wang mit einem Distanzschuss prüfte. Wenig später köpfte Sasic eine Flanke von Simone Laudehr knapp am Tor vorbei (16.).
Frankfurt dominiert - Marozsán mit Freistoß-Kunststück
Es war ein perfekter Auftakt für den FFC, der seine Dominanz immer weiter ausbaute. In der 21. Minute erhöhte Dzsenifer Marozsán mit einem raffinierten Freistoß auf 2:0. Die deutsche Nationalspielerin überwand Torhüterin Wang und traf ins kurze Eck.
Die Potsdamerinnen fanden kaum ein Mittel gegen die Angriffswucht der Gastgeberinnen. In der 29. Minute erhöhte Celia Sasic mit einem gefühlvollen Heber nach Flanke von Kathrin Hendrich auf 3:0. Zwischenzeitlich hatten die Gäste ihre erste echte Torchance, doch FFC-Keeperin Desirée Schumann parierte einen Kopfball von Felicitas Rauch stark (27.).
Später Ehrentreffer - Islacker setzt Schlusspunkt
Kurz vor Schluss gelang den Gästen doch noch der Ehrentreffer. Nach einer unglücklichen Abwehraktion traf Inka Wesely zum 1:4 (83.). Doch der FFC schlug postwendend zurück: In der Schlussminute stellte Mandy Islacker den alten Abstand wieder her und sorgte für den 5:1-Endstand.
Damit feierte der 1. FFC Frankfurt einen beeindruckenden Sieg und unterstrich seine Ambitionen auf eine erneute Champions-League-Qualifikation. Besonders erfreulich: Die Rückkehr von Jessica Fishlock, die nach ihrer Sprunggelenksverletzung ein starkes Comeback feierte.
Stimmen der Trainer: Bell lobt sein Team
FFC-Trainer Colin Bell zeigte sich nach dem Spiel begeistert: „Zunächst ein großes Kompliment an die Schiedsrichterin, die sehr umsichtig mit den Platzverhältnissen umgegangen ist. Wir haben sehr aggressiv und bissig gespielt - genau das war gegen Potsdam nötig. Es war wichtig, dass wir nach der Halbzeit direkt nachgelegt haben, um keine Zweifel aufkommen zu lassen.
Mit dem Sieg festigte der 1. FFC Frankfurt seine Position in der Tabelle und blickt nun optimistisch auf das nächste Spiel gegen den SC Sand am kommenden Sonntag.
So spielte der FFC:
Schumann – Schmidt, Prießen, Kuznik, Hendrich, Laudehr (61. Crnogorcevic) – Marozsán, Fishlock (83. Huth) – Boquete – Garefrekes, Sasic (87. Islacker)
1. FFC Turbine Potsdam:
Wang – Pedersen (53. Wesely), Elsig, Kulis – Wälti, Cramer – Kemme, Nagasato (46. Zietz/57. Evans), Rauch – Bremer, Andonova
Tore:
1:0, 3:0, 4:0 Sasic (5./Foulelfmeter, 29., 50.), 2:0 Marozsán (21.), 4:1 Wesely (89.), 5:1 Islacker (90.)
Schiedsrichterin:
Moiken Wolk (Worms)
Zuschauer:
2.580
Gelbe Karten:
Hendrich, Schumann – Pedersen